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Fastenaktion

Fasten ist mehr als Verzicht

Zwei Josefinerinnen wagen ein Experiment
in der Fastenzeit von Sabine Börchers

Kaum ist die genussreiche Weihnachtszeit vorbei und das neue Jahr hat begonnen, üben viele Menschen Verzicht. Heilfasten, Entschlacken, Abnehmen, eine ganze Industrie hat sich rund um das Weglassen von Speisen, Getränken und Genussmitteln auf Zeit entwickelt. Immer mehr Menschen fasten aber auch wieder aus religiösen Gründen.
Im Christentum erinnert die am Aschermittwoch, dem 18. Februar, beginnende siebenwöchige Fastenzeit an die 40 Tage, die Jesus vor seinem Tod fastend und betend in der Wüste verbrachte. "Das Fasten ist aber in allen großen Religionen präsent, im Christentum, im Islam mit dem Ramadan, und auch im Judentum", sagt Kirsten Frank. Dabei gehe es um mehr, als dem Körper etwas Gutes zu tun. Häufig werde als Buße oder als Einstimmung auf große Feste gefastet. Die christliche Vorbereitung auf Ostern sieht sie als Möglichkeit, sich verstärkt mit ihrem Verhältnis zu Jesus Christus und ihrem Glauben auseinanderzusetzen und sich zu fragen, "was muss ich alles loslassen, auch welche privaten Machtansprüche, um frei zu werden für die Beziehung zu Gott".

Angebot auch an Menschen außerhalb der Gemeinde

In diesem Jahr will sie diesen Weg in der Gemeinschaft gehen. Die frühere Religionslehrerin ist seit langem in St. Josef aktiv. Gemeinsam mit Beate Valentin, Religionslehrerin an der Elisabethenschule, bietet sie für alle, die für sich die Fastenzeit einmal anders gestalten wollen, eine Plattform an. "Wir sind keine Fachleute, aber wenn wir das Christsein ernst nehmen, dann sollten wir uns auf so etwas einlassen", stellt sie fest. Auf was genau, können die beiden Frauen noch nicht sagen. "Wir lassen uns auf ein Experiment ein, wie sich alles entwickelt, liegt an der Gruppe", sagt Beate Valentin.
Ihr Angebot richtet sich an Menschen in, aber auch außerhalb der Gemeinde. Es soll eine Suche ohne feste Strukturen nach einer "anderen, vielleicht intensiven, wesentlichen, wandelnden, tiefen, innerlichen, leiblichen, geistlichen, humorvollen, milden, neuen Form der Vorbereitungszeit auf Ostern" sein, wie sie es nennen. Ein "Du musst", wie es früher in der Fastenzeit oft üblich war, allein schon, weil die traditionellen Regeln der Bistümer vorsahen, dass man nur einmal am Tag eine volle Mahlzeit zu sich nehmen durfte, soll es nicht geben.

Gegenseitig bestärken

Körperlich fasten wollen beide ohnehin nicht. In den Vorjahren hat Kirsten Frank Verzicht etwa beim Fernsehen geübt, um sich zugleich Freiräume für die Beschäftigung mit Gott zu schaffen. "Ich habe feste Gebetszeiten eingehalten, aber das ist schwer alleine." Eine Gruppe helfe da, sich gegenseitig zu bestärken. Einmal in der Woche wollen die Frauen sich nun mit Gleichgesinnten treffen, zum ersten Mal nach dem Aschermittwochs-Gottesdienst im Romerosaal. Wer möchte, kann sich anschließen, sich mit auf den Weg machen und zum Beispiel seine eigenen Machtansprüche und alles, was ihn selbst bemächtigt, in Frage stellen. Ganz so, wie Jesus es in Jesaja 58,6 fordert: "Das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, die Versklavten freizulassen, jedes Joch zu zerbrechen...".

Erster Treff am 18. Februar
nach dem 18.30 Uhr-Gottesdienst
im Romerosaal über dem Foyer des Josefsaals

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• Termine am Kirchort Sankt Josef in der Fastenzeit [⇒ mehr]
• Weitere Veranstaltungen zur Fastenzeit in der Pfarrei [⇒ PDF]

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