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Bornheim - Alte Josefskirche

Postkarte um 1902: Alte Josefskirche

Postkarte herausgegeben 1902 anlässlich der Fahnenweihe des kath. Arbeitervereins Bornheim. Dargestellt sind die alte St. Josefskirche, das Arbeiter-Wohnhaus Heidestraße 62 (unten links) und die heutige "Burg der Kinder" das damalige Kinderheim Heidestraße 62 Hinterhaus (oben rechts).

Aus der Chronik der alten Josefskirche

10.10.1874
Die Kirchenbaupläne der Bornheimer Missionsgemeinde werden genehmigt durch das Bischöfliche Ordinariat. Vorhergegangen war die Genehmigung durch die königlich- preußische Regierung am 21.09.1874. Architekt Maximilian Meckel hatte die Pläne erstellt auf der Grundlage der Frankfurter Johanniterkirche, die damals an der Ecke Fahrgasse und Schnurgasse (heute Berliner Straße) bereits dem Verkehr weichen musste.
09.03.1875
Das Grundstück für den Kirchenbau wird erworben durch den Kirchenvorstand Frankfurts - also der Domgemeinde -, wohingegen das provisorische Pfarrhaus mit Garten von Buzzi für die spätere Pfarrei Bornheim reserviert wurde. Der Bornheimer Kirchenvorstand konnte, da die Gemeinde noch nicht kanonisch als Pfarrei errichtet und damit auch keine juristische Person war, kein Eigentum erwerben. Der aus Leyden in Holland gebürtigte Frankfurter Kaufmann Johann Vincenz Buzzi hatte bereits 1871 den 2.095 Quadratmeter großen Bauplatz für den Kirchenneubau erworben von den Eheleuten Karl Friedrich Anton Schultheiß und Therese Karoline, geb. May.
11.06.1876
Der Grundstein für die Bornheimer Kirche wird gelegt. Ursprünglich befand er sich am Haupteingang der alten Kirche in der Eichwaldstraße. Bedingt durch die Umbauarbeiten 1931 wurde er in die Chorwand der Alten Josefskirche eingemauert.
23.09.1877
Die Bornheimer Missionskirche wird benediziert durch den Frankfurter Stadtpfarrer Ernst Franz August Münzenberger, der der Gemeinde auch den wertvollen Hauptalter geschenkt hatte. Der Bornheimer Pfarrer Dr. Heinrich Rody konnte diesen Tag nicht mit seiner Gemeinde feiern. Eine kulturkämpferische Obrikeit hatte den aufrechten Kirchenmann für drei Strafmonate im Kloster Eberbach, das als Gefängnis in dieser Zeit diente, festgesetzt. Nach seiner Rückkehr, so berichtet die Chronik, predigt er als erstes über das Thema: "Für die Wahrheit schreibe ich, für die Wahrheit leide ich, für die Wahrheit stehe ich".
Da Bornheim am 1. Januar 1877 nach Frankfurt eingemeindet wurde, war die Bornheimer Kirche nach 480 Jahren die erste neue katholische Kirche in Frankfurt am Main; die letztgebaute Kirche war die 1393 als katholisch erbaute St. Peterskirche. Zur Reformation verändert, wurde sie 1895 abgebrochen. - Im Jahre 1350 hatte Frankfurt bei 9.000 Einwohnern 15 Kirchen und 7 Klöster.
24.09.1890
Die katholische Kirchengemeinde Bornheim wird durch Bischof Dr. Karl Klein zur Pfarrei erhoben. Die Bestätigung der Königlichen Regierung Preußens erfolgt am 30.09.1890.
25.08.1895
Weihe der Bornheimer Kirche durch den Limburger Bischof Dr. Karl Klein, die nunmehr offiziell nach dem Nährvater Jesu, dem hl. Joseph, benannt wurde.
In den Jahren 1893 bis 1895 war die Kirche durch den Architekten Max Meckel um niedrige Anbauten an beiden Seiten des Hauptschiffes, von den Bornheimern liebevoll Schwalbennester genannt, vergrößert worden.
Das Kirchweihfest der Josefskirche wird am Sonntag vor Maria Himmelfahrt (15. August) gefeiert, an welchem Tag von jeher die "Bornheimer Kerb" stattfand.
19.03.1914
Weihe der Notkirche im Erdgeschoss des neuen Schwesternhauses Eichwaldstraße 39. Die Josefsgemeinde zählt mittlerweile 18.000 Seelen, für die sonntags acht Gottesdienste gehalten werden. In den Jahren 1914 bis 1918 gehen jeweils zwischen 320 und 430 Kinder zur Erstkommunion.
25.10.1931
Letzter Gottesdienst in der 1876 bis 1877 errichteten alten Josefskirche. Der Fortschritt der Bauarbeiten zur Erweiterung der Josefskirche erfordert den Teilabriss der der Berger Straße zugewandten Seitenwand der alten Kirche. Für den Gottesdienst werden bis zur Fertigstellung der neuen Kirche die Notkirche und der Festsaal des Josefsheimes genutzt.

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